„A Certain Entropy“

28.03. – 8.04.2025

Mischa Fritsch

Die großformatigen Werke von Mischa Fritsch sind mehr als bloße Malerei – sie sind Zeugnisse der Natur, Dokumente einer vergänglichen Ordnung. Seine Leinwände entstehen nicht im Atelier, sondern unter freiem Himmel, an Flussufern, Stränden oder in endlosen Steinwüsten. Erde, Sand, Wasser und Sonnenlicht sind seine Pigmente, während Vegetation und Gestein Strukturen hinterlassen. So wird jedes Werk ein Archiv des Ortes, an dem es entstand – ein Kondensat von Zeit und Raum.

Doch dieser Schaffensprozess ist ebenso physisch fordernd wie poetisch. Fritsch begibt sich für Tage in entlegene Flussdeltas und auf hochgelegene Gletscher, wo er seine Werke der Natur aussetzt. Regen, Wind und  Bewegungen hinterlassen Spuren, während der Künstler mit minimalem Eingriff den Dialog zwischen Leinwand und Landschaft steuert. Seine Werke sind nicht nur Ergebnisse künstlerischer Intention, sondern auch Spuren eines zermürbenden Kampfes mit den Elementen.

Mischa Fritsch bewegt sich zwischen Kontinenten und Disziplinen – geboren in Johannesburg, geprägt von Südafrika und Europa, verbindet er in seinen Arbeiten Kunst, Natur und Materialforschung zu einer universellen Bildsprache.

Auch seine Anemographien fangen das Unsichtbare ein: Der Wind selbst zeichnet Linien aus Tinte und Kohle auf Leinwand, jede Böe, jeder Hauch wird zur Handschrift eines Moments. Manche Arbeiten halten wenige Stunden fest, andere dokumentieren Wetterereignisse über einen ganzen Tag. So entstehen Karten der Vergänglichkeit, Momentaufnahmen, die sich erst in der Betrachtung erschließen.